Sommerferienfreizeit 2021 auf Norderney – die Vorfreude war riesig
- August 2021
In diesem Jahr war es nach einjähriger Unterbrechung endlich wieder so weit. Die Kreismusikjugend Höxter (KMJ) und der Handball- und Leichtathletik-Club Höxter (HLC) konnten eine Sommerferienfreizeit auf der ostfriesischen Insel Norderney anbieten.
Am 19.7.2021 begaben sich 49 Kinder und Jugendliche mit 6 Betreuern aus dem Kreis Höxter und Meschede auf die zwölftägige Reise und das Ziel lautete zunächst Norddeich, um dort mit der Fähre auf die ostfriesische Insel Norderney zu gelangen. Auf der Fahrt dorthin wurde sich schon ausgiebig mit bereits bekannten und neuen Teilnehmenden unterhalten. Die ersten Kinder und Jugendlichen schmiedeten schon Pläne für die Zimmeraufteilung und die Vorfreude stieg, je mehr wir uns der Insel näherten. Auf der Fähre wurden schon die ersten Urlaubsfotos geschossen, jedoch war das bei der Windstärke gar nicht so leicht. Nachdem uns der Bus zur Unterkunft „Haus Detmold“ gefahren hat, wurde die Zimmerverteilung und der jeweilige Zimmerbetreuer bekannt gegeben, sodass zunächst der große Koffer ausgepackt werden konnte. Die Entscheidung, wer den begehrten oberen Schlafplatz im Hochbett erhält, trafen einige Kinder bei einer Runde „Schere, Stein, Papier“. Nach ein paar Kennenlernspielen am späten Nachmittag und dem traditionellen ersten Strandspaziergang mit einer Kugel Eis auf der Hand, kehrte am Abend aufgrund der Müdigkeit der Teilnehmenden sowie der Betreuer schnell die Nachtruhe ein.
Am Dienstag wurden alle Teilnehmenden gegen 7:30 Uhr geweckt, damit sie pünktlich zum Frühstück erschienen. Die Art und Weise, wodurch sie wach wurden, änderte sich von Tag zu Tag, sodass sie gespannt waren, was als Nächstes kam – ein Schlagersong, Kirchenglocken oder doch nur ein gut gelauntes „Guuuuten Morgeeeeeen“? Nach dem Frühstück und der Taschengeldausgabe wurde der Rucksack für den Strand gepackt, denn heute Vormittag war Badezeit, die täglich durch den DLRG betreut wurde. Natürlich konnten es viele kaum erwarten, ihr Handtuch an den Strand zu legen und die Wassertemperatur zu erkunden. Am Nachmittag wurden anhand der Inselrallye der Weg zur Innenstadt und die Bedeutung der Sehenswürdigkeiten erkundet. Dabei wurde auch schon die erste Postkarte, das erste Fischbrötchen oder der erste große Eisbecher gekauft. Beim Abendprogramm wählten die Kinder und Jugendlichen zwischen Programmpunkten. Einige entschieden sich beispielsweise für Fußball auf dem Kunstrasenplatz oder stellten Paracord-Armbänder her.
Die Betreuer waren bei der Gestaltung des Tagesplanes besonders kreativ, sodass die Kinder und Jugendlichen schon am frühen Morgen die Aufgabe hatten, diesen zu entschlüsseln. An einem Tag war der Plan verkehrt herum an die Tür geklebt worden oder man sah nur einen Buchstabensalat in verschiedenen Farben. Leider verbrachten die ‚Heinzelmännchen‘, die für den Zimmerservice zuständig sind, während unseres Aufenthaltes ihre freien Urlaubstage auf einer fernen Insel. Deshalb mussten alle – auch die Betreuer – selbst für Ordnung in ihren Zimmern sorgen.
Am Mittwoch wurde auf dem Gelände für Chaos gesorgt. Natürlich war das von dem Betreuerteam gewollt, denn es handelte sich um das „Chaosspiel“. Die Kinder und Jugendlichen würfelten eine Zahl und mussten diese auf einer aufgehängten Karte suchen. Wenn sie das Wort auf der Rückseite gelesen und es dem jeweiligen Betreuer genannt hatten, erhielten sie als Gruppe ihre Aufgabe und rückten mit ihrer Spielfigur so immer näher ans Ziel. Nachdem die erste Zimmerkontrolle verkündet wurde, zeigte sich, in welchem rasenden Tempo so manche aufräumen konnten.
Das Highlight des nächsten Tages fand im Badehaus „Thalasso“ statt. Dort konnten sie rutschen, tief tauschen und im Whirlpool entspannen. Wer mutig war und sich nicht vor kaltem Wasser scheute, ging durch die „Waschstraße“ und ließ Eimer voller Wasser über sich ergießen. Der Tag endete unter anderem mit einer Traumreise, einem spannenden Fußballspiel oder einem Spieleabend, bei dem neue und alt bekannte Brett- und Kartenspiele ausprobiert wurden.
Am Freitag wurden abwechslungsreiche Programmpunkte wie das Bemalen von weißen T-Shirts und Taschen, Minigolf oder verschiedene aus der Schule bekannte und neue Gruppenspiele in der Sporthalle („Völkerball“, „Zombieball“, „Gefängnisball“…) angeboten. Abends wurde dann das Gummibärchenspiel vorbereitet, das den Kindern und Jugendlichen großen Spaß bereitete. Hierbei wurden sie in drei Gruppen eingeteilt: Polizisten, Kranke und Dealer. Die Dealer versuchten möglichst viele kleine Gummibärchentüten für viel Geld (Streichhölzer) zu verkaufen. Die Kranken brauchten viele Gummibärchen, um wieder gesund zu werden und wollten diese für möglichst wenig Geld kaufen. Die Polizisten wollten natürlich nicht, dass die Gummibärchen „illegal“ gedealt werden und versuchten die Kranken und Dealer zu überführen und ihnen die Gummibärchen abzunehmen.
Am Samstag freuten sich alle auf das „Schnuppersegeln“ oder „Schnuppersurfen“. Nachdem sie beim Schnuppersurfen mit Neoprenanzug, Surfbrett und Segel ausgestattet waren und die ersten „Trockenübungen“ mit ihrem jeweiligen Surflehrer an Land gemacht haben, ging es endlich ins Wasser. Da es an dem Tag sehr windig war, stellte dies eine besondere Herausforderung dar. Aber einige packte der Ehrgeiz, sodass sie schon nach kurzer Zeit ein paar Meter auf dem Surfbrett fahren konnten. Auch beim Schnuppersegeln wurden nach den jeweiligen Einführungen die ersten Versuche im Segeln gemacht.
In den nächsten Tagen verbrachten wir nachmittags viel Zeit am Strand und spielten unter anderem „Wikingerschach“ und Volleyball. Zunächst mussten sich manche – auch so mancher Betreuer – überwinden ins kalte Meer zu gehen, aber wer einmal komplett abgetaucht war, konnte das Wellenbrechen am eigenen Körper mit großer Freude erleben. Bei der „Strandolympiade“ und dem „Pferderennen“ mussten sie gemeinsam sportliche Aufgaben lösen, die Ehrgeiz, Teamfähigkeit und Geschick erforderten. Wie jedes Jahr wurde die Insel auch wieder mit den Fahrrädern erkundet. Bei einigen Touren haben sich die Kinder und Jugendlichen einer besonderen Herausforderung gestellt. Beim „Geocaching“ suchten sie anhand von Hinweisen und GPS-Daten über eine Handyapp kleine, gut versteckte „Schätze“, sogenannte „Geocaches“, und mussten dafür Aufgaben lösen. Diese Schatzsuche der besonderen Art bereitete viel Spaß. Was natürlich auf keiner Ferienfreizeit fehlen darf, war die „Just White Disco“. Der DJ war offen für Musikwünsche und viele erwiesen sich bei den Liedern als textsicher und gute Tänzer. Bei diesem Vergnügen verging die Zeit wieder wie im Flug.
An vorletzten Tag nutzen viele noch die Freizeit, um kleine Geschenke für die Familie und Proviant für die Busfahrt zu kaufen. Nach dem Abendessen begaben sich alle noch einmal zu einem letzten Strandspaziergang und genossen die Kugel Eis, die sie vor den räuberischen Möwen schützen mussten. Am Abreisetag war Kofferpacken und Putzen angesagt, bevor wir in den Bus Richtung Hafen und schließlich auf die Fähre gestiegen sind. Nachdem unsere Fähre in Norddeich angelegt hatte, konnten wir unser Gepäck sofort im Bus verstauen und uns auf den Weg nach Hause machen. So kamen wir pünktlich gegen 19 Uhr in Meschede und auch zwei Stunden später in Höxter an, wo alle glücklich in die Arme ihrer Eltern fielen, aber auch traurig darüber waren, dass die Freizeit auf Norderney nun vorbei war.
Das diesjährige Betreuerteam bestand aus der Freizeitleitung Carsten Pieper aus Borgentreich – Bühne, René Kilian aus Wolfhagen, Laura Hanke und Franziska Hengst aus Borgentreich – Bühne, Anna Lena Struwe aus Meschede und Britta Rehrmann aus Brakel – Frohnhausen.